Maki Na Kamura: B-DU DU

Kat. Contemporary Fine Arts Berlin

Ausstellungskatalog, hrsg. von Bruno Brunnet und Nicole Hackert
Interview (dt./eng.) von Henning Strassburger mit der Künstlerin
32 S. mit 17 farbigen Abbildungen
Format 28 x 20 cm, geklammertes Heft

ISBN 978-3-86442-355-0

19,80 €

Der Titel, dessen Bedeutung in seiner Bedeutungslosigkeit zu sehen ist, steht exemplarisch für Maki Na Kumaras Verständnis von und Verhältnis zur Malerei. Die Künstlerin steht für eine Bildsprache des Unangepassten, des Unliterarischen, wenn sie beispielsweise gestische Schemen, die den Figuren von Jean-François Millets »Ährenleserinnen« (1857) abgelesen sind, in eine abstrakte Fläche setzt. Der neueste Coup ist die Hinwendung Maki Na Kamuras zur Bilderwelt des K-Pop. Die durchgestylten, uniform wirkenden Videoauftritte der koreanischen Boygroups funktionieren in ihren hypersynchronen und mit militärischem Drill aufgeführten Formationstänzen wie ein Ereignis illustrierende Einzelbilder, etwa vergleichbar den Schlachtenpanoramen der Peking-Oper, sind allerdings völlig sinnentleert. In einer anderen Epoche als der unseren wären solche Beobachtungsausschnitte und die daraus entspringende Bilderwelt als symbolistisch bezeichnet worden, heute aber sind das höchst aktuelle »reale« Posen und Attitüden, die individualistische Stimmungen präsentieren, wie sie nur durch die Suggestionskraft des Einzelbildes vermittelt werden können.

Ausstellung:
CFA Contemporary Fine Arts Berlin, 28/4 – 5/6/2021