Olafur Eliasson: Symbiotic Seeing

Kunsthaus Zürich

Ausstellungskatalog, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft / Kunsthaus Zürich
Texte (dt.) von Donna J. Haraway, Caroline Jones, Josefine Klougart, Bruno Latour, Lynn Margulis, Timothy Morton und einem Gespräch zwischen Olafur Eliasson und Mirjam Varadinis, der Kuratorin der Ausstellung in Zürich
192 S. mit 100 farbigen Abbildungen
Format 31 x 23,5 cm, Schweizer Broschur

ISBN 978-3-86442-301-7

 

(vergriffen)

Wo Kunst aus Natur schöpft

Nach der spektakulären Werkschau in London zeigt Olafur Eliasson (*1967) nun Anfang 2020 eine eigens für das Kunsthaus Zürich völlig neu erarbeitete große Instal­lation. Es sind gerade solch groß dimensionierte Werke des dänisch-isländischen Künstlers, die die Betrachter*innen magisch anziehen. Olafur Eliasson spricht davon, dass es ihm im Kern um die Erfahrung der physischen Begegnung mit dem Werk selbst geht. Seit Jahren gehört er zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern, er hat schon früh das Thema Nach­haltigkeit be­arbeitet und mit ökologisch hinter­l­egten Themen inzwischen zahlreiche Menschen fasziniert. Buch und Ausstellung ­kreisen um unser Verhältnis zu anderen Spezies und Lebensformen auf der Erde. ­Olafur Eliassons ­Plädoyer für eine Weltauffassung der ­Koexistenz und Zusammenarbeit wird umso augenfälliger, wenn er den ­Museumsraum in eine immersive, ­unsere Sinne ansprechende Gesamt­­in­stal­lation verwandelt. Das erinnert, ohne sich ins szientistisch Abstrakte oder rein Formale zu verstricken, an wissenschaftliche Anordnungen, mit denen physi­kalische Natur­phänomene wie Licht, Wasser, Bewegung und Spiegelung erkundet werden. Der Erlebnisraum, den der Künstler unmittelbar schafft, bildet für Themen wie Klimawandel, Migration oder die Ausbeutung der Ressourcen unseres Planeten wie selbstverständlich einen nachhaltigen Re­sonanzkörper. Olafur Eliasson ­gelingt es, überlebensrelevante Fragen und die ­zugehörigen sozialen Belange in eine Formensprache zu ­übersetzen, die nicht nur den Verstand der ­Menschen anspricht, sondern sie auch emotional berührt und bewegt.

Ausstellung:
Kunsthaus Zürich, 17/1–22/3/2020